2017
Entwurf, Neuinterpretation traditioneller Bauform, Design-Build-Workshop
Ein „Tragata“ ist ein traditioneller, temporärer Pfahlbau auf der Insel Kephalonia (Griechenland). Dieser wurde als kurzzeitiger Wohnraum von Bauern und Erntearbeitern benutzt, um über ihre Anbauflächen und Ernte zu wachen, sowie fern von Moskitos und Schlangen zu sein. Tragata waren als schattige und gut belüftete Hochsitze beliebt als Aufenthaltsort für heiße Sommertage und -nächte. Heutzutage sind Tragatas weitestgehend aus dem Landschaftsbild der Insel verschwunden.
Unsere Neuinterpretation eines Tragatas konzentriert sich auf die herkömmlichen räumlichen Qualitäten: die Platform schwebt in 5 Meter Höhe über den Olivenbäumen und bietet über flexibel öffenbare Schilfpaneele einen 360° Rundumblick bis hinunter in die Bucht. Gleichzeitig bleibt selbst im geschlossenen Zustand die Ventilation über die schmalen Ritzen in den Paneelen erhalten. Das Schilf wurde vor Ort gesammelt, die Paneele werden über den Winter abmontiert und eingelagert.
Die Hauptstruktur besteht aus einer dauerhaften Holzrahmenkonstruktion und wurde ebenfalls vor Ort montiert.
Dem Wunsch des Bauherren, dass das Grundstück ein Ort sein solle, „an dem die Welt zusammenkommt“, wurde bereits während der Bauphase entsprochen: In einem zwei-wöchigen Design-Build-Workshop kamen ca. 20 Teilnehmer:innen, um den zuvor in Zusammenarbeit mit Hiboux (Athen) erdachten Entwurf vor Ort weiterzuentwickeln und zu realisieren.
Workshop: Hiboux (Athen), Studio Genua
Projektteam: Clemens Linnenschmidt, Merle Sudbrock (Leitung), Manuel Heck, Marina Sylla, Roberta Zucchetti
Teilnehmer:innen: Louise Lauritzen, Pantelis Pipergias Analytis, Aggelos Pipergias, Dimitris Giannelos, Sofia Panagiotopoulou, Stefano Rosselli, Maria Lekka, Margarita Alexopoulou, Marta Juliana Abril, Maher Salameh, Astrid Kause, Philipp Kreuzer, Stefanos Parnos, Danai Dahri, Dimitra Chaida, Aggeliki Diakrousi, Herbert Ploegman